Sonntag, 15. September 2013
Das gute Leben
5. September 2013
Heute hab ich zum ersten Mal die Himalayas gesehen! Wow! Unglaublich beeindruckend! Aber alles der Reihe nach...
Diese Woche haben wir uns zu ein paar Tagen wohlverdienter Ferien nach Pokhara aufgemacht. Diese an einem See und zwischen Hügeln gelegene Stadt ist die zweitgrösste (nach Kathmandu) und das Ferienparadies Nepals sowohl für Nepalesen wie auch für Ausländer. Mit dem Touristenbus (um einiges angenehmer als der local bus) kommt man in 7-8 Stunden nach aufregender, holpriger und manchmal halsbrecherischer, aber wunderschöner Fahrt von Kathmandu dorthin. Und das alles für 6 Franken 50! Allerdings können sie bei so riskanten Überholmanövern (bergauf, auf enger Strasse, an Lastwagen und anderen Reisebussen vorbei) wohl nicht mehr verlangen...aber keine Angst, ich lebe noch und habe mich so daran gewöhnt, dass ich nur lachend, staunend, kopfschüttelnd und vertrauend dasitzen kann! Man fährt bergauf und bergab, vorbei an Reisfeldern, Bambus- und Bananenstauden, unzähligen Tempeln, wuchernden Wäldern und entlang eines beeindruckenden Flusses. Viele Nepalesen vergleichen ihr Land mit der Schweiz und je mehr ich davon sehe, muss ich abgesehen von Abfall, Dreck, Chaos und den Menschen in vielem zustimmen. Zumindest landschaftlich kann man Vergleiche anstellen. Die Hügel, die Berge, die Wälder, Felder, Flüsse, Schluchten und Seen ähneln sich schon sehr, hier ist einfach alles grösser, wilder und asiatischer! ;) Die Strecke führt durch unzählige kleine Dörfer, in denen man erkennt wie hart die Bedingungen sind, in denen die Menschen hier teilweise leben. Aber wie ich in meinem letzten Post schon erwähnt hatte, wirken sie irgendwie zufrieden und machen das beste draus. What to do! Sehr beeindruckend!
Als wir in Pokhara aus dem Bus ausstiegen wurden wir sofort von Nepalesen umringt, die uns alle ihr Hotel anpreisen wollten. Wir wollten aber selbst auswählen und nahmen uns einfach ein Taxi nach Lakeside, das Touristenviertel Pokharas. Nach zwei Reinfällen fanden wir ein süsses Hotel mit dem geschichtsträchtigen Namen Hotel Tenzing Hillary. Für 4 Franken pro Nacht schliefen wir auf richtigen Matrazen, duschten warm und wurden mit einer Herzlichkeit bedient, die uns rührte.
Als wir uns aufmachten, etwas zu Abend zu essen, fiel uns gleich auf, dass Pokhara um einiges ruhiger und gemächlicher ist als Kathmandu. Wir fanden ein hübsches Restaurant mit Seeblick und assen leckeres indisches Essen. Plötzlich wurde über unseren Köpfen ein Fernseher angemacht und das Fussballspiel Nepal : Pakistan übertragen. Ganz im Geist von "what to do" haben wir uns zu den alten Männern dazugesetzt und mitgeguckt. Am Schluss stand 1:1 und alle Nepalesen waren sowohl vom Spiel als auch von unserer Zusicherung, dass wir auf jeden Fall Nepal unterstützen, begeistert! Wir waren beim Nachtisch, als plötzlich Musik angemacht wurde, Tische und Stühle weggeräumt wurden und einige Nepalesen anfingen zu tanzen. Einer nach dem anderen kam zu uns an den Tisch und bat inständig darum, dass wir doch mittanzen wollen. Das liessen wir uns nicht zweimal sagen! Die Nepalesen waren ganz begeistert davon und wir hatten einen wirklich lustigen Abend
Die nächsten Tage waren gefüllt mit tollen Aktivitäten. Mein persönliches Highlight war der Sunrise-Hike. Dazu wird man um 4:30 Uhr morgens vom Taxi abgeholt und eine halbe Stunde den Berg hoch gefahren. Die letzten 40 Minuten wandert man mit Taschenlampe einen schmalen Pfad hoch um zu einer Aussichtsplattform zu kommen. Von da soll man den Sonnenaufgang und einige Schneebedeckte Gipfel des Himalaya wunderbar sehen können. Nun ist aber im Moment Monsoon und der Himmel war leider völlig wolkenverhangen. Ich hoffte und betete so sehr, dass die Wolken doch aufreissen werden und wir die Berge würden sehen können. Und tatsächlich! Plötzlich rissen die Wolken etwas auf und in einer Höhe, in der ich schon lange keine Berge mehr erwartet hätte, erschien der atemberaubende Gipfel des Annapurna-I. Ich war völlig überwältigt und mir stiegen die Tränen in die Augen angesichts einer solchen Majestät und eines solchen Geschenks an uns! Ihr kennt mich ja...ziemlich nah am Wasser gebaut :) nach und nach verschoben sich die Wolken und immer wieder kam ein Gipfel zum Vorschein und verschwand wieder. Ein mächtiges Schauspiel! Ich bin wirklich platt und freue mich nun noch mehr auf mein baldiges Trekking!
Am Sonntag, 8.9., war Teej (sag Tiis). Dies ist ein Festival nur für Frauen. Die gläubigen Hindu-Frauen fasten tagsüber für ein langes Leben und gute Gesundheit für ihre Ehemänner, wer noch nicht verheiratet ist, fastet dafür, einen guten Ehemann zu kriegen. Während sie fasten treffen sich die Frauen um zu tanzen und Spass zu haben. Alle tragen ihre schönsten Saris und Kurta Salwar, wenn möglich in rot, denn das ist die Farbe Shivas (wurde uns zumindest gesagt) und ihren schönsten Schmuck. Natürlich wollten wir das erleben und haben uns extra dafür Kurta Salwars schneidern lassen. Zusammen mit in paar nepalesischen Frauen sind wir zu einem Park gegangen, in dem eine grosse Party abgehalten wurde. Schon auf dem Weg dahin erhielten wir viele begeisterte Kommentare zu unseren Kleidern. im Park dann tausende von wunderschönen Frauen in rot, aber wir waren die Hauptattraktion! So lustig! Jede wollte ein Foto mit uns und mit uns tanzen. Sie waren ganz begeistert davon, wie wir versuchten nepalesisch zu tanzen. Ich hingegen war begeistert von all den jungen und alten Frauen, die einfach ungehemmt zur Musik "abgingen". Es war so schön, diese Ausgelassenheit und Fröhlichkeit zu spüren. Das war einfach ansteckend!
So, jetzt muss ich abschliessen, denn morgen geht's auf ein zweiwöchiges Trekking in der Langtangregion! Da werdet ihr zwei Wochen nichts von mir hören oder lesen, aber dafür umso mehr, wenn ich wieder zurück bin! Tata!
Montag, 9. September 2013
Eingetaucht
August 2013
Ich war die letzten paar Wochen entweder krank oder so beschäftigt Nepal zu entdecken, dass ich gar nicht zum Schreiben kam. Tut mir leid! Aber in dieser Zeit ist etwas sehr Spannendes passiert. Das Puzzle hat sich nämlich so langsam wieder zusammengesetzt und was dabei rauskam, ist wunderschön! Ich habe mich an das harte Bett gewöhnt und schlafe nun ganz gut, mittlerweile haben wir sogar (meistens) warmes Wasser zum Duschen, über die andauernden Spuckgeräusche kann ich nur lachen, die Kakerlaken lass ich grösstenteils links liegen, mit den Stromunterbrüchen lernt man zu leben und nun, da die Reizüberflutung abgeklungen ist, kann ich zwischen dem Abfall und Dreck auch sehr viel sehr Schönes sehen und tauche völlig in diese mittlerweile gar nicht mehr so fremde Kultur ein.
Aber das Schönste hier, das sind die Menschen! Es wird Zeit, dass ich etwas über diese wunderbaren Nepalesen sage.
Zuerst natürlich über die Kinder. Ich bin etwas stolz drauf, dass ich alle Namen innerhalb einer Woche gelernt hatte ;) aber es ist einfach so viel leichter Zugang zu einem Menschen zu finden, wenn du seinen Namen kennst. Wie ich schon erwähnt habe, wohnen hier 46 Kinder in einem Haus. Das Haus ist wirklich zum Bersten voll und jeder Winkel muss genutzt werden. Hausaufgen und Essen sind im selben Zimmer, an denselben Tischen und Bänken und das ist extrem eng. Hausaufgaben sind oft sehr schwierig zu machen, vor allem für die Kleinen oder die, die Mühe haben, sich zu konzentrieren. Die Praktikanten machen draussen auf Teppichen mit kleinen Gruppen Hausaufgaben, soferns nicht grad regnet. Die Kinder schlafen in Räumen mit 8-10 Betten, teilweise zu zweit in einem Bett. Jedes Kind hat ein Outfit plus Schuluniform und alles gehört allen. Trotz all diesen Einschränkungen haben diese Kinder es sehr gut! Sie kriegen genug zu Essen, dürfen zur Schule gehen, müssen nicht arbeiten und zwischendurch ist sogar ein Ausflug möglich. Und das allerwichtigste ist, dass sie von Menschen betreut werden, die etwas von ihrem Handwerk verstehen und sie echt lieben. Die Mehrzahl der Kinder in Nepal können das nicht von all diesen Punkten sagen. Und die Mehrzahl der Kinder in Europa können solche Verhältnisse nicht nachvollziehen!
Die meisten Kinder sind wirklich extrem fröhlich und zugänglich. Die Älteren brauchen etwas länger, bis sie auftauen, aber dann sind sie sehr lustig und offen. Ausserdem sind alle so hübsch! Ich glaube, Nepalesen sind einfach ein schönes Volk!
Navraj, der Leiter des Heims ist 28 Jahre alt und der Ersatzvater der ganzen Bande. Er ist sehr fortschrittlich und offen in seinem Denken und liebt die Kinder über alles. Er selbst wuchs auch als Sozialwaise in einem Waisenhaus auf und weiss, wie es sich anfühlt. Die Geschichte seiner Mutter ist krass, schockierend und erzählt ein schwieriges Leben. Und je mehr Nepalesen ich kennen lerne, desto mehr solcher Geschichten höre ich. Geschichten von einem Strassenkind, das mit 7 Jahren seinen Vater verliert und anfängt an Touristen Souveniers zu verkaufen. Er geht nie zur Schule und obwohl er 5 Seachen spricht und ein Business hat, fühlt er sich auch heute mit 30 noch dumm! Oder ein Mädchen, dass mit 12 Jahren verheiratet wird und weil es einer tieferen Kaste als ihr Mann angehört wie eine Sklavin schuften muss. Weiter eine junge fortschrittliche Nepalesin, die während zwei Jahren ihre Beziehung zu ihrem Freund geheimhalten muss, weil sie befürchtet, dass die Eltern nicht einverstanden sind. Dies bewahrheitet sich auch und sie muss extrem dafür kämpfen, dass sie ihn schliesslich heiraten darf. Nun arbeitet er in Dubai, wie so viele Nepalesen, weil man da besser verdient und und sie hat einen kleinen Schmuckladen hier. Sie sehen sich alle zwei Jahre für 2-3 Wochen!
Und doch, oder vielleicht gerade deshalb, sind viele Menschen hier so liebenswert, hilfsbereit, lebensfroh und nehmen ihr Leben wie es ist. Wie oft hat mir ein Nepalese oder Nepalesin schon von ihrem Leben und ihren scheinbar unmöglichen Träumen erzählt und mit einem lächeln gesagt: "What to do! Was soll man machen!" Sie versuchen mit dem glücklich zu sein, was sie haben und mit diesem Hintergrund rücken Beziehungen zu Familie und Freunden in den Vordergrund. Mir scheint es, dass Nepalesen immer Zeit für ihre Lieben haben oder sich die Zeit nehmen. Es kann vorkommen, dass sie auch an einem arbeitsreichen Tag alles stehen und liegen lassen, weil sie dir versprochen haben, dich irgendwohin mitzunehmen, dich zu begleiten oder dir etwas zu zeigen. Auch wenn sonst so einiges schief läuft in diesem Land, diese Prioritäten liegen richtig. Ich glaube, dass es den Menschen in unserer westlichen Welt um einiges besser gehen würde, wenn wir unsere Prioritäten in diese Richtung verschieben würden, dankbarer dafür wären, was wir haben und mehr lächelnd sagen würden: What to do!
The last few weeks I was either sick or so busy experiencing Nepal that I didn't have time to write. Sorry! But during this time something fascinating has happened. Slowly the pieces were being put back together and the picture that appeared is beautiful! I got used to the hard bed and acctually sleep pretty well, we mostly get warm water to shower, about the spitting everywhere one turns I can only laugh, the cockroaches don't disturb me, I can manage the power cut-offs and now that the sensory overload has subsided somewhat, I can spot a lot of pretty things in the middle of all the rubbish and mudd and I'm totally immersed in this new culture. But what's most beautiful about this country are the people! It's time that I'll tell you a little bit about these wonderful Nepalese men, women and children.
First, of course, I'll tell you about the children. I'm quite proud to say that I've learnt all the names in one week, but it's just so much easier to get to know someone once you know their name. As I have told you before there are 46 children living in one house and it really is bursting at the seams. Every little corner has to be used. Homeworks and meals are held in the same room, on the same tables and chairs. It is so tight. Homework is often very difficult to do, especially for the little ones and the ones, who have a hard time concentrating! The volunteers go outside to do homework with small groups on carpets, as far as it doesn't rain. The children sleep in rooms with 8-10 beds, in some beds even two children. Each child has one outfit plus the school uniforms and everything belongs to everyone. But even with all of those limitations these children are lucky! They get enough food, can go to school (Boys AND girls), they don't have to work and every once in a while they can even go on an outing. But most importantly they are taken care of by people who know what they are doing and who love them. The majority of the children in Nepal can't say that of all of these points. And the majority of children in Europe can't understand such conditions!
Most of the children are really very happy and responsive. The older ones need some more time until they are ready to open up, but then they are very funny and cute! And they are all so beautiful! I think the Nepali people are just a beautiful people.
Navraj, the leader of the home, is 28 years old and the substitute father to the whole gang. He is a natural at what he does! He is very progressive and open in his thinking and loves the children with all his heart. He himself grew up in an orphanage as a social orphange and knows what that is like. His and his mother's story is shocking and tells of a difficult life. The more Nepalese people I get to know the more such stories I hear. Stories of a child on the streets that has lost his father when he was only 7 years old and started to sell souvenirs to tourists on the street. He was never able to go to school and even though he speaks 5 languages and owns a small business, he still feels stupid because of the lack of education! Or a girl who was married of at the age of 12 and had to work like a slave because she was part of a lower caste than her husband. The next one is a young progressive Nepalese girl of 26 years who had to keep her relationship with her boyfriend secret for two years because she was afraid that her parents would not agree. As it was the case after she told them! She had to fight very hard to be allowed to marry him. Now they are married for 5 years and for the last 4 years he has been working in Dubai (like a lot of Nepalese, because the pay is a lot better). She has a little jewellery shop here and they see each other for 2-3 weeks every two years!
And yet, or maybe that's even the reason why, so many people here are so loving, helpful, buoyant and enjoy their life just the way it is. Many times Nepalese people have told me about their lives and their seemingly impossible dreams and ended their account with a smile: "What to do!" They try to be happy with what they have and with this background, relationships with family and friends become much more important. It seems to me that the Nepalese always have or take time for their loved ones! And they are so helpful! Even on a busy they might just drop everything because they had promised to take you someplace, accompany you or show you something. Their is a lot that is not going right here, but these priorities they have straight. I believe that the Western world would be better off if we would shift our priorities more towards that direction, were more grateful for what we have and wouldn't always wish for what we don't have and if we would more often say with a smile:"What to do!"
Freitag, 26. Juli 2013
Schon oder erst eine Woche?
The English translation is in the second part of this post.
Schon oder erst eine Woche?
23. Juli 2013
Nun bin ich erst eine Woche hier, aber hab das Gefühl, dass ich schon ewig da bin. Diese erste Woche war so intensiv, so viele neue Eindrücke und Erlebnisse. Ich hatte vor ein paar Jahren ein Jahr lang das Ziel, jeden Monat bewusst etwas Neues auszuprobieren. Letzte Woche habe ich glaub ich die letzten paar Jahre, in denen ich das nicht gemacht habe, komplett abgedeckt...bewusst oder unbewusst! Ich habe das Gefühl, dass Nepal alles was man kennt in die Luft wirft, einmal gut durchschüttelt und dann muss man versuchen, das wieder zu einem Ganzen zusammen zu setzten...und es wird sich zeigen, was dann entsteht!
Am letzten Freitag Morgen hatte ich auf jeden Fall das Gefühl: Ja, also, das war schön, vielen Dank, aber jetzt möchte ich wieder nach Hause gehen. Die Betten sind steinhart, die Dusche funktioniert nicht wirklich und ist immer kalt, wenn ich den Schrank öffne, verschwinden die Kakerlaken in alle dunklen Ecken, die Strassen sind entweder matschig oder staubig, der Verkehr ist verrückt und die microbusses immer überfüllt! Ich bin wohl doch nicht so hart, wie ich von mir geglaubt hatte und zudem wohl ziemlich verwöhnt! Mittlerweile ist die Abenteuerlust wieder zurückgekehrt und dieser Gedanke zeigt sich nur noch ab und zu!...und wie ich mich kenne, will ich dann am Ende gar nicht mehr nach Hause.
Am Samstag (ist hier der freie Tag) bin ich zur Kirche gegangen. Sie haben hier eine schöne Gemeinde mit ungefähr 100 aktiven Mitgliedern...fast mehr als in Bern. Davon sind gut 3/4 Nepalesen. Alle sind sehr freundlich und einige können sich sogar an meine Schwägerin Hester und vor allem ihre Eltern erinnern, die vor gut 15 Jahren hier gelebt haben. Die Welt ist in der Tat klein! Hester, bitte grüsse deine Eltern von Bishnu Adhikari...er ist im Moment der Bischof!
Am Sonntag (normalerweise ein ganz normaler Schultag) wurde gestreikt. Nepal hat ziemlich ernsthafte politische Probleme. Die Regierung kann sich selten einigen, kein Wunder mit 30 Regierungsparteien (wenn ich das richtig verstanden hab. Der Leiter des Heims Navraj diskutiert nämlich gerne Politik und versucht uns dann die nepalesische Politik zu erklären). Auf jeden Fall wird so einmal im Monat von irgendeiner Partei gestreikt und das legt die ganze Stadt, wenn nicht das ganze Land mehr oder weniger lahm. Es gibt auch keine Schule und die Kinder sind zu Hause. Navraj hat also anstatt Schule den Musik- und den Tanzlehrer bestellt. Darauf hatte ich mich schon gefreut und mich auch getraut mit den Grossen mitzutanzen. Das macht vielleicht Spass! Bollywood pur! (Allerdings heisst Bollywood hier in Nepal Kollywood!:)) und ich habe mich nicht mal so schlecht angestellt. Der Tanzlehrer hat mich sogar mal gelobt...aber so im Blut wie die hab ich's natürlich schon nicht!
Zum Ende noch ein paar random Gedanken:
Jede Strassenüberquerung hier ist eine kleine Mutprobe in sich...aber es funktioniert jedes Mal!
Ich liebe es, wie glücklich die Leute hier zu sein scheinen. Ich glaube das ist so, weil sie sich dafür entscheiden!
Nepal zwingt dich dazu erfinderisch zu sein.
Eine feine und empfindliche Nase zu haben ist hier eine Qual!
Jeder und jede zieht extrem eklig die Spucke hoch und spuckt sie dann in hohem Bogen auf die Strasse.
Nepal is farbig, stinkend, intensiv, ermüdend, inspirierend, regt zum Nachdenken an, gibt Energie...wirklich faszinierend!
Already or only a week?
23rd July 2013
I've been here for only one week, but it feels like I've been here for much longer. This first week was so intense, so many new impressions and experiences. A few years ago my New Year's Resolution was to conciousely Tyrann something new every month. I think last week I have done just that for the Last few years I did Not have that resolution...whether conciously or unconciously! I feel like Nepal makes you throw everything that you know in the air, shakes it around nice and hard and then you have to thy and put it back together again...and you'll see what will be created!
Last Friday morning I felt like "well, this was nice, thank you very much, but now I would like to go home again! The beds are hard as rock, the shower doesn't really work and is cold anyways, when I open the cupboard the cockroaches run away to the dark corners, the streets are either muddy or dusty, the traffic is crazy and the microbusses are always packed! I guess I'm not as tough as I thought of myself...and on top of that probably quite spoiled! But the zest for adventure has returned and this thought only comes back every once in a while!...and knowing myself, in the end I will not even want to go home!
Saturday (that's the Day off here) I went to church. They have a nice ward of about 100 active members, of which at least 3/4 are Nepali. Everyone is very friendly and some of them can even remember my sister-in-law Hester and especially her parents, who have lived here as a family about 15 years ago. The world is indeed small! Hester, please say hi to your parents from Bishnu Adhikari...he's the bishop now!
On Sunday (usually a normal school day) there was a strike! Nepal seems to have severe political problems. The government seldom sees eye to eye on current issues, no wonder with 30 govenment parties who all want it their way (I'm not totally sure if I have understood correctly. Navraj, the leader of the orphanage linkes to discuss politics and trys to explain Nepalese politics to us). Anyways, about once a month the one or the other political party call for a strike which about paralyses the whole of Kathmandu if not the whole country. There is no school either and the children are at home. So Navraj asked the music and the dance teacher to come. I was looking forward to the dancing and dared to take a dance lesson with the oder kids. That is so much fun! Pure Bollywood! (Though the Nepalese Bollywood is called Kollywood!) and I wasn't even donig to bad! The dance instructor even told me I was doing a good job...even if I it doesn't run in my blood as it does for them!
To end this blog entry, here are a few random thoughts:
Everytime you cross the street it is a little dare in itself...but it seems to work even if it doesn't look like it!
I love how people here seem to be happy. I think it's because they choose to be.
Nepal forces you to be resourceful and inventive.
To have a sensitive nose is torture.
Everyone, men AND women spit on the street! What do you call that? Disgusting!!!
Nepal is colourful, stinky, intense, exhausting, inspiring, thought-provoking, energizing...truely fascinating!
Donnerstag, 25. Juli 2013
Fotos
Hier muss alles seine Ordnung haben, sonst wird es mit 46 Kindern schwierig/ Everthing has to have its place, if not with 46 kids it will be difficult |
Die Kinder haben die Wände der Grundstücksmauer sehr schön bemalt |
Aussicht vom Dach |
Mein (sehr hartes) Bett / My (very hard) bed |
Monkey´s at Swayambunath (say Swembunat also called the monkey temple) |
Swayambunath |
Gebetsmühlen / Prayermills |
Frech beim Beten oder Meditieren fotografiert / sneaky me, photo taken during prayer or meditation |
Aussicht auf Kathmandu / View of Katmandu |
Swayambunath |
Gebetsfahnen über dem Weltfriedensteich /Prayerflags above the world peace pond |
Ach du heilige Kuh / Holy cow |
Durbar Square, Kathmandu: Ja, ich bin tatsächlich hier (glaubs manchmal selbst nicht) /Yes, I´m acctually here (sometimes I don´t believe it myself) |
Das Touristenviertel Thamel the tourist neighbourhood
Sonntag, 21. Juli 2013
First impressions
I decided to write my blog in German AND English, so first I'll write in German and as soon as time allows I'll translate for all my English speaking friends, okay everyone?!
Tuesday, 16th July 2013
How long I have waited for this adventure to begin. I have waited for such a long time that now that it's acctually beginning it feels weird. With a lot of good wishes I'm getting on the plane to start this experience that will no doubt change me in some way that I don't know yet...I'm eager to find out!
It's about time to write down my first impressions (before I start I should tell you that I'm not a very gifted writer, so I won't take any responsibility!;)) It's my second day. The children are still on vacation, but tomorrow school will start up again. There is a total of 46 children with me and one other intern who are in charge of the study time and the free time. Even though the children are very independent it still gets kind of stressful because the children want your attention if they can get it and I just can't be at volleyball and drawing and reading at the same time. I'll have to find a way to distribute my time equally. We'll see how it goes when school starts again.
Here the children call me aunty or sister. For them that's way easy, me on the other hand, I have to learn 46 foreign names at once. Birsana, big Pasang and little Pasang, Sujal (say Susal, j is s), Alisha, Himal (the mountain), Kamal (blossom of a lotus flower) and Nisja I know so far. 38 to go!
For the main part the children seem happy and full of life...just the way children should be! I hope that they were able to leave the traumatising experiences of their previous lives behind. I don't yet feel comfortable enough to ask about that (and might never!).
The food is very nice and eating with my hands is a lot of fun! For breakfast and supper we get bat (rice) and dhal (lentilsoup), which together is very simply called dhalbat. With that comes a different vegetable for every meal. Not much variety, though! Yesterday we even got chapati (bread) and today we got meat...chicken still with the bones! Which you have to get used to, but it sounds more disgusting than it acctually is!
Something I will not get used to is wipping my behind with my bare hands after having gone to the bathroom! Fortunately they're used to complicated foreigners and that's why there is toilet paper for us...what a relief!
Wednesday, 17th July 2013
At the moment I'm sitting in Thamel (the tourist area of Katmandu) in a restaurant. Here you sit on big cushions on the floor, but besides that this restaurant could be anywhere in Europe because the guests are exclusivly westerners. We are "off duty" because the kids are in school and I'm shown around by my intern collegue Max and get introduced to all the Katmandu secrets. After an adventurous drive in a so-called microbus (an 8 seat Toyota with about 20 passengers) for 15 Nepali rupies (15 cents) we went for a walk in Thamel, looked at all the nice pashminas, bracelets etc., enjoyed the photo books of the Himalaya in the Pilgrims bookstore and are now relaxing from the Crazy Traffic on Nepali roads.
This morning I had my first English lesson at the orphanage with 5 very lively 1st graders. For the sitting still and concentrating is a foreign concept! Very demanding job! My respect for primary school teachers increased tremendously! I have to think of some way and get to know the Nepalese education system better, to make it work!
Okay, these are my first impressions! Take care, my friends! Namaste!
Mittwoch, 17. Juli 2013
Erste Eindrücke
Dienstag, 16. Juli 2013
Wie lange habe ich darauf gewartet, dass dieses Abenteuer beginnt. Irgendwie wartet man solange drauf, dass es dann ganz komisch ist, wenn das ganze real wird. Mit vielen guten Wünschen mache ich mich also auf den Weg in diese Erfahrung, die mich wohl auf irgendeine Art und Weise verändern wird...wie genau wird sich zeigen. Ich bin gespannt!
Es wird Zeit, dass ich meine ersten Eindrücke aufschreibe (Dazu muss ich sagen, dass ich nicht eine sehr talentierte Schreibenrin bin...also, wer auch immer diesen Blog lesen will, tut das auf eigene Verantwortung!) Ich bin nun den zweiten Tag da. Die Kinder hatten heute noch Ferien und morgen geht die Schule weiter. Es sind im ganzen 46 Kinder und im Moment sind wir zwei Praktikanten, die sich um Aufgabenzeit (study time) und Freizeit (free time) kümmern. Auch wenn die Kinder sehr selbständig sind, wird es doch ziemlich stressig! Denn wenn sie Aufmerksamkeit kriegen können, dann wollen das natürlich viele. Die gebe ich auch gerne, kann aber eben nicht beim Volleyball und Zeichnen und Vorlesen gleichzeitig sein. Ich muss mir irgendetwas ausdenken um meine Zeit fair verteilen zu können. Mal sehen wie es wird, wenn die Schule wieder anfängt!
Genannt werde ich aunty oder sister. Für die Kinder ist das ganz praktisch, aber ich soll 46 fremdklingende Namen auf einmal lernen. Birsana, Big Pasang und little Pasang, Sujal, Alisha, Himal (der Berg), Kamal (Lotusblüte), Nisja kenn ich bis jetzt. Noch 38 to go! Die Kinder wirken grösstenteils sehr fröhlich und sind voller Leben...wie Kinder eben sein sollten. Ich hoffe sehr, dass sie die traumatisierenden Ereignisse ihres früheren Lebens hinter sich lassen und verarbeiten konnten. Ich traue mich (noch) nicht nach ihren Geschichten zu fragen.
Das Essen ist sehr lecker und es macht mir grossen Spass mit den Händen zu essen. Es gibt zum Frühstück und Abendessen bat (Reis) und dhal (Linsensauce), nennt sich ganz einfach Dhalbat. Dazu jeweils ein variierendes Gemüse. Gestern gab es sogar Chapati (Fladenbrot) und heute Fleisch, das heisst Hühnchen mitsamt Knochen! Das ist gewöhnungsbedürftig, aber weniger eklig als es sich anhört.
Etwas woran ich mich nicht werde gewöhnen können ist es, sich mit den blossen Händen den Hintern abzuwischen nach dem Klo. Glücklicherweise sind sie sich komplizierte Ausländer gewöhnt und es gibt für uns Klopapier! What a relief!!!
17. Juli 2013
Im Moment sitze ich im Touristengebiet Thamel von Katmandu in einem Restaurant. Man sitzt auf Kissen auf dem Boden an niedrigen Tischen, aber sonst könnte dieses Lokal auch in Europa irgendwo sein, denn die Kunden sind nur Westler. Wir haben frei, weil die Kinder in der Schule sind und ich werde von meinem Praktikumskollegen Max rumgeführt und in die wichtigsten Geheimnisse der Stadt eingewiesen. Nach einer abenteuerlichen Fahrt in einem sogenannten Microbus (Toyotabus 8 Plätzer mit ungefähr 20 Passagieren) für 15 nepalesische Rupien (15 Rappen) sind wir hier in Thamel etwas rumgelaufen, haben die schönen Pashminas, Armreifen, Klangschalen usw. bewundert, uns in einem Pilgerbücherladen die Himalayabildbände angeschaut und erholen uns nun von dem verrückten Verkehr auf den nepalesischen Strassen.
Heute morgen habe ich meine erste Englischstunde (study time) im Heim abgehalten mit 5 quirligen 1. Klässlern für die stillsitzen und konzentrieren ein Fremdwort ist. Ganz schön anspruchsvoll! Mein Respekt für Unterstufenlehrpersonen steigt beträchtlich! Ich muss mir da noch einiges überlegen und das nepalesische Bildungssystem besser kennen lernen, damit das dann auch klappt!
Also, dies sind meine ersten Eindrücke! Auf bald, meine Lieben! Namaste!
PS: For English translation for this blog please write to me personally at sweet-p@gmx.ch
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